Mombacher Bohnebeitel erfahren Stiftungsstatuten in Trier
Im Rahmen einer Feierstunde hat die Trierer Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) im Stiftungswesen den Einsatz der vielen neunen Beteiligten gewürdigt. „Es ist großartig, wie sich immer wieder zahlreiche Institutionen in den Dienst einer guten Sache stellen und mit Ihrem bürgerschaftlichen Engagement das Gemeinwohl in Ihrer Stadt, der Region und in unserem Land fördern“, so die ADD-Präsidentin Dagmar Barzen. Für die Errichtung einer Stiftung gebe es viele gute Gründe. Auf diese Weise ließe sich über lange Zeit und über Generationen hinweg ein bleibendes Ziel verfolgen. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit mehr als 1.000 rechtsfähige Stiftungen. 20 Neue sind in diesem Jahr bereits hinzugekommen. Unter den jüngsten Gründern ist auch der Mombacher Carneval Vereins 1886 e.V. „Die Bohnebeitel“ zu finden.
Die Ernennungsurkunde und die Glückwünsche nahm das dreiköpfige Stiftungskomitee, in Trier persönlich entgegen. Der Vereinsvorsitzende Heinz Meller und gleichzeitig Sitzungspräsident nutzte die Gelegenheit in seiner Darstellung des Vereins um den Bekanntheitsgrad seiner Bohnebeitel auch an der Obermosel noch einmal zu steigern. „Die Bohnebeitel haben sich seit ihrer Gründung im ausgehenden 19. Jahrhundert der originellen Mainzer Fassenacht verschrieben. Diese findet ihren Ausdruck in der typischen Mainzer Saal-Fassenacht, in den Darbietungen der karnevalistischen Kleinkunst, der Kneipen-, Vereins- und Gemeinde-, aber auch der Straßen-Fassenacht“, berichtet Meller in seiner gewohnt überzeugenden Weise. Dieses Kulturgut führe an die Ursprünge und Wesensmerkmale der Fastnachts-Traditionen zurück: das Spiel mit der „verkehrten Welt“, aber auch ein großes Stück Selbstironie, die Relativierung von Macht und die Entblößung der Arroganz von selbsternannten Autoritäten. Dazu gebe es in der alljährlichen Kampagne zensurfreies und angstfreies Aufdecken von Missständen, vor allem aber Lust an der Freude und am Leben. Seine gekonnte Rede begeisterte auch außerhalb der Kampagne einmal mehr seine Zuhörer.
„Mit der Stiftungsgründung wollen wir in der Mainzer Fassenacht neue Wege beschreiten“, meldete sich auch der Vizepräsident Gottfried Keindl zu Wort, der die wesentlichen Inhalte in der Stiftungspräambel zusammengeführt hat und den Zweck der Stiftung erläuterte. Das traditionelle Brauchtum in Form der Fastnacht müsse auf neue Beine gestellt werden. Insbesondere gelte es, das kulturelle Erbe der Mainzer Fassenacht, wie es in der traditionellen Saalfassenacht zum Ausdruck kommt, zu fördern, aber auch den karnevalistischen Nachwuchs auszubilden und zu unterstützen. „Für Mainz und seine Umgebung ist die Fassenacht ein besonderes Kulturgut geworden und sie unterscheidet sich deutlich von den Brauchtümern anderer karnevalistischer Hochburgen wie Düsseldorf, Köln oder der alemannischen Fastnacht“, ist in der Stiftungspräambel nachzulesen. Besonderes Augenmerk kommt der Saal-Fassenacht zu. Hier bildet die Bohnebeitelsitzung das Herzstück, das in der vergangenen Kampagne mit 13 Bühnenauftritten präsent war. Bundesweit sind die Bohnebeitel über das SWR-Fernsehen zu sehen und erfreuen sich nachweislich sehr großer Beliebtheit. Gönner und Förderer können sich künftig zur Erhaltung dieses fassenachtlichen Brauchtums in die neue Stiftung der Bohnebeitel einbringen.